Microsoft strukturiert seine Lizenzmodelle neu und stellt zunehmend das traditionelle Enterprise Agreement (EA) ein. Viele Unternehmen, die bisher auf EA-Verträge gesetzt haben, stehen jetzt vor der Herausforderung, sich neu zu orientieren. Die Alternative: das Cloud Solution Provider (CSP)-Modell. Was hinter diesem Kurswechsel steckt, welche Folgen das für Unternehmen hat und wie man reibungslos umsteigt, erfährst du hier. Ein zentraler Aspekt dabei: Microsoft beendet EA-Verträge – und dieser Umbruch ist nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance.
Was ist ein Microsoft Enterprise Agreement (EA)?
Das EA war über Jahre hinweg die Standardlösung für große Unternehmen, die Microsoft-Software in großem Umfang nutzen. Es ermöglichte Volumenlizenzen mit zentraler Verwaltung und langfristiger Preisbindung über Laufzeiten von in der Regel drei Jahren. Attraktiv war das Modell vor allem für Unternehmen mit mehr als 500 Nutzern oder Geräten.
Vorteile des EA-Modells waren unter anderem:
- Einheitliche Vertragsbedingungen für alle Produkte
- Rabattstufen je nach Lizenzvolumen
- Ein zentrales Lizenzmanagement
- Zugriff auf Software Assurance-Leistungen
Doch genau diese Struktur ist inzwischen nicht mehr zeitgemäß – vor allem im Hinblick auf die Cloud-First-Strategie von Microsoft.
Warum Microsoft EA-Verträge auslaufen lässt
Microsoft verfolgt seit Jahren eine konsequente Cloud-Strategie. Der Fokus liegt auf flexiblen, skalierbaren Lösungen, die sich an den tatsächlichen Bedarf der Kunden anpassen lassen. Das starre EA-Modell passt nicht mehr in diese Philosophie.
Gründe für das Ende der EA-Verträge:
- Geringere Nachfrage: Viele mittelständische Unternehmen erfüllen nicht mehr die Mindestanforderungen für ein EA.
- Komplexität: EA-Verträge sind komplex und verwaltungsintensiv.
- Flexibilitätsmangel: Feste Vertragslaufzeiten und Nutzerzahlen passen nicht zu modernen, agilen Geschäftsmodellen.
- Cloud-Fokus: Microsoft will den Vertrieb über das CSP-Modell stärken, das cloudbasiert, nutzungsorientiert und dynamisch ist.
Diese Gründe machen deutlich, warum Microsoft beendet EA-Verträge und auf ein moderneres Modell setzt.
Was ist das CSP-Modell?
Das Cloud Solution Provider (CSP)-Programm ist Microsofts Antwort auf die Anforderungen moderner Unternehmen. Es wurde entwickelt, um mehr Flexibilität und Skalierbarkeit zu bieten – sowohl technisch als auch finanziell.
Wichtige Merkmale des CSP-Modells:
- Monatliche oder jährliche Abrechnung statt fester Laufzeiten
- Keine Mindestabnahme von Lizenzen
- Direkte Betreuung durch zertifizierte Microsoft-Partner
- Schnelle Anpassung der Lizenzanzahl bei Änderungen im Unternehmen
- Zugang zu denselben Produkten und Services wie im EA
Das CSP-Modell richtet sich an Unternehmen jeder Größe und eignet sich besonders für Betriebe, die sich digital transformieren und agil bleiben wollen.
Welche Vorteile bietet der Wechsel zu CSP konkret?
Ein Umstieg auf das CSP-Modell bringt viele konkrete Vorteile mit sich – gerade für Unternehmen, die sich bislang durch das EA-Modell eingeschränkt fühlten:
- Flexiblere Vertragsgestaltung: Keine drei Jahre Bindung mehr – Unternehmen können monatlich kündigen oder anpassen.
- Kostenoptimierung: Bezahlt wird nur, was wirklich genutzt wird.
- Besserer Support: Statt einer Hotline bietet der Microsoft-Partner persönliche Betreuung.
- Schnellere Umsetzung: Lizenzen können in Echtzeit aktiviert, deaktiviert oder verändert werden.
- Transparenz: CSP-Verträge sind leichter verständlich und nachvollziehbar.
Insbesondere für mittelständische Unternehmen, die nicht in riesigen Lizenzpaketen denken, ist das CSP-Modell klar überlegen.
Was Unternehmen jetzt tun sollten
Wenn klar ist, dass Microsoft beendet EA-Verträge, sollte der Fokus auf einem sauberen, geplanten Wechsel zum CSP-Modell liegen. Unüberlegte Schnellschüsse können zu Unter- oder Überlizenzierung führen – und damit zu Mehrkosten oder Compliance-Problemen.
Die wichtigsten Schritte:
- Vertrag prüfen: Wann läuft der aktuelle EA aus?
- Lizenzbedarf analysieren: Welche Produkte werden genutzt, wie viele Lizenzen werden tatsächlich benötigt?
- Partner auswählen: Ein erfahrener CSP-Partner kann nicht nur Lizenzen bereitstellen, sondern auch beraten.
- Migrationsstrategie planen: Wer übernimmt wann welche Aufgaben?
- Mitarbeiter einbinden: Schulungen und klare Kommunikation sind essenziell für einen reibungslosen Übergang.
Unternehmen sollten diese Umstellung nicht als Pflichtübung sehen, sondern als Gelegenheit, ihre IT-Infrastruktur zukunftsfähig zu gestalten.
Häufige Fehler beim Wechsel – und wie man sie vermeidet
Einige Unternehmen unterschätzen den Aufwand, der mit dem Umstieg verbunden ist. Andere sehen das Thema rein aus Lizenzsicht und ignorieren die technischen und organisatorischen Auswirkungen.
Diese Fehler sollte man vermeiden:
- Fehlende Bestandsaufnahme: Ohne zu wissen, was genutzt wird, ist keine zielgerichtete Migration möglich.
- Verzicht auf Beratung: Der Wechsel zu CSP kann komplex sein – professionelle Unterstützung spart Zeit und Geld.
- Nicht genutzte Optimierungspotenziale: Viele Unternehmen bleiben beim alten Lizenzstand, statt aktiv Einsparungen zu identifizieren.
- Schlechte Kommunikation: Wenn Abteilungen nicht einbezogen werden, entstehen Wissenslücken und Widerstand.
Mit der richtigen Vorbereitung lassen sich diese Stolperfallen vermeiden – und der Umstieg wird zur Chance.
Fazit
Dass Microsoft beendet EA-Verträge, ist kein plötzlicher Kurswechsel, sondern Teil einer langfristigen Strategie. Für Unternehmen bedeutet das: Handeln ist angesagt. Wer sich frühzeitig mit dem Thema beschäftigt und den Wechsel zum CSP-Modell strategisch angeht, profitiert von mehr Flexibilität, besserem Service und langfristigen Kostenvorteilen. Wichtig ist, den Umstieg nicht allein als Lizenzfrage zu sehen, sondern als Hebel für eine moderne, cloudbasierte IT-Strategie.
FAQs
Warum beendet Microsoft das EA-Modell?
Microsoft möchte Kunden flexiblere, cloudzentrierte Lizenzmodelle anbieten. EA ist zu starr und komplex.
Für wen ist CSP geeignet?
Für Unternehmen jeder Größe – besonders aber für solche mit dynamischem Lizenzbedarf.
Was passiert, wenn ich nichts unternehme?
Läuft dein EA aus, endet der Zugriff auf Lizenzupdates und Support – eine rechtzeitige Migration ist nötig.
Kann ich CSP auch mit anderen Microsoft-Programmen kombinieren?
Ja. CSP lässt sich mit weiteren Microsoft-Services kombinieren, z. B. Azure, Microsoft 365 oder Dynamics 365.
Brauche ich einen Microsoft-Partner für CSP?
Ja, der Erwerb und die Betreuung erfolgen ausschließlich über zertifizierte Partner.